Ein Vortrag und anschließendes Lindy Hop Tanzen…. Viel mehr
wussten wir nicht als wir uns für den Abend im Museum Peter August Böckstiegel in Werther entschieden haben. Am Ende war es eine der genialsten
Veranstaltungen, bei der wir bisher waren. Normalerweise sind Vorträge nicht so
ganz unser Ding, sitzen und zuhören ist nichts was uns magisch anzieht aber die
Art und Weise wie die ganze Veranstaltung und der Vortrag von Dr. Sven
Beckstette und Stephan Wuthe gestaltet war, hat uns erst im übertragenen Sinn
und schließlich auch real von den Sitzen gerissen.
Das Team des Museums hat einen gelungenen Abend gezaubert: Ein Vortrag, der durch die Redner und das Wechselspiel zwischen Redeanteil und Musik spannend und interessant war. Danke für den Mut, nach diesem Vortrag, das Museum in einen Tanzsaal zu verwandeln, wobei der Saloncharakter erhalten blieb und es zu keiner Zeit in Richtung wilde Party abdriftete. Ich denke, an diesem Abend sind Menschen miteinander ins Gespräch gekommen, die sich sonst vielleicht nie getroffen hätten. Wir als Tänzer interessieren uns eigentlich nicht für still sitzen bei Vorträgen und hätten doch viel verpasst, wären wir nicht da gewesen. Und vielleicht war auch der ein oder andere Kunstliebhaber dabei, der erleben durfte, dass der Expressionismus in den ausdrucksstarken Swing-Tänzen weiterlebt und ein Kunstmuseum eben nicht nur ein vergeistigter, stiller Ort ist.
Das Thema des Abends war „Kunst und Musik – Grosz, Dix,
Mondrian und der Jazz“. Dr. Beckstette und Stephan Wuthe haben sich gekonnt die
Bälle zugespielt, Infos und Bilder von dem einen, Musik aus dem Hotkoffer von
dem anderen. Immer wieder gab es kleine Häppchen, die man erstaunlich gut
behalten konnte, und es wurde in keiner Minute langweilig. So wurden nicht nur
Schellack- Platten aus der Sammlung von Otto Dix auf dem Hotkoffer gespielt, sondern man hat auch
erfahren, dass Dix nicht nur Maler sondern auch begeisterter Tänzer war. Musikalisch
gab es Schmankerl wie die erste jazzrelevante Platte, den Turkey Trot, den es bereits
vor dem 1. Weltkrieg in Deutschland zu hören gab und der doch recht weit von
dem weg ist, was wir heute unter Jazz verstehen. Dr. Beckstette hat an Hand von
Bildern erläutert, wie die Musik, Tanz und Kunst sich gegenseitig beeinflusst
haben und es vor allem in den 20er Jahren unglaubliche Entwicklungen gab,
welche größtenteils als „entartet“ 10 Jahre später verboten wurden.
Wie gut, dass diese schönen Dinge heute alle wieder eine
Renaissance erleben und so wurde nach dem kurzweiligen Vortrag, der Hörsaal in
einen Tanzsaal umgebaut, das Museumsteam hat blitzschnell die Stühle
weggeräumt, Stephan Wuthe hat die passende Musik aufgelegt und die Tänzer
stürmten auf die Tanzfläche. Wer (noch) nicht tanzen wollte, für den gab es in
dem Museumscafé Vincent liebevoll angerichtete Snacks und Getränke, wir haben
es leider nicht geschafft zu probieren, da wir tänzerisch Vollgas gegeben
haben. Wir holen das nach, versprochen! Sehr schön war auch, dass auch Leute,
die Swingtänze bisher nicht kannten gewagt haben, das Tanzbein zu schwingen und
so war immer was los auf der Tanzfläche, von langsam bis schnell, Dank der
wirklich hervorragenden Musikauswahl.
Später am Abend gab es noch eine Überraschung in Form einer
Geburtstagstorte mit aufgemaltem Porträt und fast zu schade zum Anschneiden. Die
Veranstaltung war ja anlässlich des 130-jährigen Geburtstags von Peter August
Böckstiegel. Selbst wenn nicht bekannt ist, ob er ein glühender Verehrer von
Jazz und Tanz war, diese Party hätte ihm gefallen.
Das Team des Museums hat einen gelungenen Abend gezaubert: Ein Vortrag, der durch die Redner und das Wechselspiel zwischen Redeanteil und Musik spannend und interessant war. Danke für den Mut, nach diesem Vortrag, das Museum in einen Tanzsaal zu verwandeln, wobei der Saloncharakter erhalten blieb und es zu keiner Zeit in Richtung wilde Party abdriftete. Ich denke, an diesem Abend sind Menschen miteinander ins Gespräch gekommen, die sich sonst vielleicht nie getroffen hätten. Wir als Tänzer interessieren uns eigentlich nicht für still sitzen bei Vorträgen und hätten doch viel verpasst, wären wir nicht da gewesen. Und vielleicht war auch der ein oder andere Kunstliebhaber dabei, der erleben durfte, dass der Expressionismus in den ausdrucksstarken Swing-Tänzen weiterlebt und ein Kunstmuseum eben nicht nur ein vergeistigter, stiller Ort ist.
Musik aus dem Hotkoffer. |
Vielen Dank an Johannes Gerhards für das tolle Tanzfoto! |
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