Ein klein wenig aufregend war es schon, als ich
2018 das erste Mal in meinem Leben Bildungsurlaub gemacht habe. Ist ja
irgendwie doch was anderes als „normaler“ Urlaub. Gemeinsam mit meiner
Freundin hatte ich mich für ein Angebot beim Kobi in Dortmund entschieden: „Der sichere Auftritt in Alltag und Beruf mit
Tango Argentino“. Tanzen macht uns beiden Spass, sportlich sollte es
auch sein, da wir Schreibtischtäter sind und nicht allzu weit weg. Im
Vorfeld hatte ich mir auch Gedanken gemacht, was
man so abends nach dem Kurs alles noch in Dortmund unternehmen könnte.
Letztendlich war es gut, dass wir nicht schon Karten gekauft hatten,
denn Bildungsurlaub ist eben doch eher Bildung als Urlaub.
Unterkunft sollte schlicht, funktional und nicht
allzu teuer sein, wir hatten uns im A&O Hostel am Hauptbahnhof einquartiert
und im ersten Moment einen Schreck bekommen, denn das Hostel liegt
wirklich sehr verkehrsgünstig, sprich so ziemlich jeder
Autofahrer in Dortmund fährt dran vorbei. Glücklicherweise lagen unsere
kleinen Zimmer nach hinten raus und es war absolut ruhig und auch
ansonsten passte das Preis-Leistungs-Verhältnis völlig, wir hatten ja
auch keine 5 Sterne Unterkunft gebucht. Und das
war auch gar nicht nötig. Schon am ersten Abend stellten wir fest, dass
wir außer schnell was essen und dann schlafen gar keine Kapazitäten
mehr frei hatten 😫.
Es war nicht so, dass unser Tango-Urlaub körperlich
völlig erschöpfend war aber es ist eben etwas anderes, 8 Stunden am Tag
im Büro-Alltagstrott mitzuschwimmen oder sich 8 Stunden mit
funktionaler Anatomie, Bewegung und Musik zu beschäftigen.
Bevor es mit Tango los ging, beschäftigten wir uns mit der Franklin-Methode (Bewegungslehre) und mit dem Körper. Angefangen mit den
Füßen bis hoch zum Kopf. Statt Frontalvorträgen erlebten und erlernten
wir Übungen, praktische Beispiele und beschäftigten uns
mit dem eigenen Körper, der Wirkung von Bewegungen und Körpersprache.
Unsere Gruppe war mit 12 Leuten überschaubar und die Gruppengröße war
ideal für die Raumgröße und für die diversen Übungen. Wir kamen aus ganz
unterschiedlichen Berufen, vom Diplom-Ingenieur
bis zur Bankangestellten war alles vertreten und was der einzelne macht
wurde nicht wirklich thematisiert und es war auch nicht wichtig für das
gemeinsame Erleben des Bildungsurlaubs.
So richtig mit Tango (gehen zur Musik) ging es am
zweiten Tag los, jetzt wußten wir auch wie alles an unserem Skelett
funktioniert und zusammen hängt. Auch hier wurden wir mit
Partnerübungen, Achtsamkeitsübungen und Kommunikation richtig
gefordert, wobei man hatte sich schon etwas dran gewöhnt: statt 11
Stunden Schlaf wie am ersten Abend pendelte sich das alles wieder auf
dem normalen Level ein 😂😁. Vorm schlafen gehen haben wir es jeden Abend zu
sage und schreibe dem selben Bistro geschafft.
Lecker, vegetarisch und nur 5 Minuten zu Fuß vom Hostel entfernt. Wir
waren abends sensorisch, physich und intelektuell so bedient, dass wir
schlicht und einfach keine Lust mehr hatten uns noch groß mit etwas
auseinander zu setzen. Und so kenn ich mich gar
nicht!
Von Dortmund selbst haben wir das Hostel, den
Bahnhof und unser Seminarhaus gesehen, also wird es hier an dieser
Stelle keinen Bericht über Dortmund geben.
Bildungsurlaub 2019 haben wir schon gebucht. Wieder
was mit Sport und Tanz aber mit dem Unterschied, dass wir diesmal vor
Ort im Seminarhaus wohnen werden. Bildungsurlaub lohnt sich auf jeden
Fall, es gibt die unterschiedlichsten Angebote,
man lernt wirklich was und vor allem ist man eine Woche lang komplett
aus dem beruflichen Alltag raus und muss sich um nichts kümmern, denn
die Bespassung ist organisiert.
Bildungsurlaub in Dortmund |
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