Wie schon 2018 als Marina und ich zum Bildungsurlaub nach
Dortmund gestartet sind, sollte es auch dieses Jahr erneut etwas mit Tango
sein. Uns war dieses Jahr wichtig, dass wir vor Ort im Seminarhaus untergebracht
waren und statt Stadt sollte es auf dem Land sein. Gemeinsam mit noch einer
Freundin hatten wir uns für die Europäische Akademie für bio-psycho-sozialeGesundheit (EAG) in Hückeswagen am schönen Beversee entschieden. Das idyllische
Bergische Land kannten wir ja schon durch unseren Zumba-Aufenthalt in Radevormwald, wobei die Lage der EAG direkt am See echt nicht zu toppen ist.
Das Haus am Seeufer hat uns nicht nur mit Natur sondern auch
gleich mit Kaffee und Kuchen empfangen, was uns einen Vorgeschmack auf die
wirklich ausgezeichnete Verpflegung der nächsten Tage lieferte. An dieser
Stelle noch einmal ein Lob an das Küchenteam, das uns mit dem frischen und gesunden
Essen verwöhnt hat. Und mit himmlischen Desserts….
Marina und ich waren im Neubau untergebracht, was sich in
der extrem heißen Woche als Glücksfall heraus gestellt hat, unsere Zimmer waren
angenehm kühl. Unsere Mitreisenden, die teilweise ihre Zimmer in dem Altbau
hatten, hatten doch sehr mit der Hitze zu kämpfen und bei fast 40 Grad entschädigt
dann auch nicht der Seeblick. Der Beversee selbst war dann auch außerhalb der
Unterrichtszeiten der beliebteste Aufenthaltsort der 16 Kursteilnehmer.
Unser Kurs „Tango und komplexe Achtsamkeit“ wurde von der
überaus charmanten und kompetenten Marie-Paule Renaud geleitet und hat soviel
Spass gemacht, dass wir abends locker über die vorgeschriebene Zeit gekommen
sind, da wir noch weiter zuhören oder tanzen wollten. Unsere Achtsamkeitsübungen
haben wir meistens draußen auf der Wiese gemacht, ein herrliches Fleckchen, umgeben
von hohen Bäumen und daher schattig. Für Gesprächsrunden boten sich entweder
die Terrasse am Seeufer oder unser Seminarraum an, den wir auch für die
Tanzübungen genutzt haben. Marie-Paule hat es geschafft, jedem genügend Raum
für seine Anliegen zu geben, durch den Woche zog sich eine wertschätzende
Stimmung, jeder wurde gefordert aber nicht überfordert. Es gab Zeit um sich
zurück zu ziehen, Meditationsübungen, eine schöne Wanderung am Seeufer und ganz
nebenbei haben wir auch echt viel Tango gelernt. Und zwar beide Rollen: Führen
und Folgen.
Vielleicht fragt man sich im ersten Moment, wie kann ich das
für meinen Beruf gebrauchen? Doch der Transfer ist offensichtlich: Nähe und
Distanz, Grenzen setzen, Grenzen erkennen, non-verbale Kommunikation und
Körpersprache, auf die eigenen Bedürfnisse achten und auch andere nicht überfordern.
Der Tango war nur das Medium, quasi die Sprache, mit dem das perfekt
transportiert wurde.
In der sympathischen Gruppe hat sich eine Art
Ferienfreizeit-Stimmung entwickelt. Gelöst und dennoch voller Tatendrang. Eigentlich
haben abends nur das Stockbrot und das Lagerfeuer gefehlt. Den ganzen Tag gab
es Programm und viel Gelegenheiten, neues kennen zu lernen und auszuprobieren. Und
ohne Leistungsdruck haben wir enorm viel aus diesem Kurs mitgenommen.
Nach dem Bildungsurlaub ist vor dem Bildungsurlaub. 2020 ist
es wieder so weit. Es soll auf jeden Fall wieder etwas mit Bewegung und Sport
sein und in landschaftlich reizvoller Kulisse mit viel Natur drumrum. Wir
können uns gut vorstellen, noch einmal zur EAG zu fahren, der Aufenthalt dort
war einfach toll, es passte alles. Und wenn es beim nächsten Mal nicht ganz so
heiß ist wie im Backofen, dann steht auch eine Besichtigung von Schloß
Hückeswagen an und natürlich ein Besuch im Tortenatelier im Nachbarort
Radevormwald.
Der Beversee bei Hückeswagen, Natur pur. |
Unser Seminarraum - mit Seeblick |
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