Das LWL Freilichtmuseum in Detmold – 500 Jahre Alltagskultur vom Lande


Wir sind so glücklich, dass dieses tolle Museum direkt vor unserer Haustür liegt und Dank unserer Jahreskarte sind wir auch recht oft da. Ganz gleich wie oft wir schon da waren: es lohnt sich wieder und wieder. Auch wir entdecken immer Neues, versteckte Häuser, idyllische Natur. Kaum geht man eine andere Runde im Freilichtmuseum Detmold, ist da etwas, was man noch nicht wahr genommen hatte. Wie auch sonst im Leben, lohnt es sich, die Hauptwege zu verlassen und die Schleichwege zu nehmen. 😀

Das Museum bietet Einblicke in 500 Jahre bäuerliches Leben in NRW. Die Höfe im Museum waren allesamt „richtige“ Bauernhöfe, die teils über Jahrhunderte bewirtschaftet wurden. Man hat sie am Usprungsort (von Münsterland bis Sauerland und alles dazwischen) abgebaut und auf dem Museumsgelände wieder aufgebaut. Teilweise sehen die Häuser aus, als wären die Bewohner gerade auf dem Feld und könnten jederzeit zurück kommen. Im Paderborner Dorf hat man den Eindruck in einer gewachsenen kleinen Ansiedlung zu stehen, mit Teich, Kolonialwarenladen, Bäcker, Pfarrhaus. Aber auch diese Höfe haben ursprünglich wo anders gestanden und wurden zu einem liebevollen Ensemble arrangiert. Es ist wunderbar, dass sie hier vor Ort erhalten und zugänglich gemacht werden, denn viele der prächtigen Fachwerkhäuser wären sonst längst verfallen.

Das Gelände ist riesig, man kann sich locker einen Tag dort aufhalten, wer mag, leiht sich einen Bollerwagen oder fährt mit der Kutsche. Kräftige Kaltblüter ziehen die Kutsche zwischen Eingang und Paderborner Dorf, vorbei am Grachtenhof, an Obsthainen, Feldern mit alten Getreide- und Kartoffelsorten. Das Freilichtmuseum ist selbst an besucherfreien Tagen nicht verlassen, da allerhand Tiere zwischen den Hofanlagen wohnen. Gefährdete Nutztierrassen vom Huhn bis hin zum Senner Pferd bringen „Urlaub auf dem Bauernhof“ Atmosphäre und sorgen zusätzlich dafür, dass man sich nicht wie in einem klassischen Museum fühlt. Vielerorts ist Anfassen und ausprobieren erlaubt, es gibt auch einen extra Hof, in dem man Holzpantoffeln anprobieren kann oder probeliegen kann in einem für heutige Verhältnisse kurzem Bett.

Das Freilichtmuseum hat jährlich wechselnde Sonderausstellungen, die stationsweise über das ganze Gelände verteilt sind und einen Hauptausstellungsraum im Paderborner Dorf haben. Im Lauf der Jahre haben wir schon viele spannende und interessante Ausstellungen gesehen, wobei unser Favorit „Verflixt - Geister, Hexen und Dämonen“ von 2013 thematisch bisher ungeschlagen ist. Zusätzlich zu den Ausstellungen sind über das Jahr verteilt im Museum größere und kleinere Events, Workshops (Körbe flechten, Mähen mit der Sense,….), Führungen und Veranstaltungen. Der Museumsadvent mit Weihnachtsmarkt ist für uns ebenso ein Muss wie der Freilichtgenuß im September.

Das Museum hat auch jedes Jahr eintrittsfreie Tage, zu finden auf der Homepage. Das Museum ist für Jedermann geeignet, ganz egal, ob man einen Tag mit der Familie verbringen will oder ein Naturliebhaber ist, der raus ins Gründe möchte. Auch an besucherstarken Tagen, verläuft sich alles auf Grund der Größe des Geländes. Geduld braucht man höchstens beim Bäcker, wenn man die sensationellen Hefeteig-Museumsmäuse ergattern will. Dort wird auf traditionelle Weise gebacken und in einem kleinen Verkaufsraum verkauft.

Wir gehen mehrmals jährlich ins Freilichtmuseum Detmold. Absolut zu empfehlen ist die LWL Museumskarte, mit der man alle Museen des LWL besuchen kann. Wir haben in nächster Umgebung noch das Kloster Dalheim und die Ziegelei in Lage, die wir Dank der Karte auch regelmäßig besuchen. Wobei Detmold unser Spitzenreiter ist – wir können zu Fuß hin laufen. 

LWL Freilichtmuseum in Detmold, ein Highlight in Ostwestfalen
Übernachtungsmöglichkeit für Schulklassen im Sauerländer Dorf.

Bauernhofmuseum in Ostwestfalen, LWL Freilichtmuseum in Detmold
Ein wunderschöner Bauerngarten im LWL Freilichtmuseum

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