Die Museumscard gezückt haben wir einen Brückentag für einen
Ausflug ins schöne Paderborner Land, genauer gesagt ins Kloster Dalheim,
genutzt. Da wir die Klosteranlage und die wunderschönen Gärten schon aus
früheren Besuchen kannten, haben wir uns diesmal zuerst auf die aktuelle Ausstellung
„Verschwörungstheorien“ gestürzt. Also raus aus der Sonne, rein in die Gebäude.
Verschwörungstheorien gab es schon immer, Hexen, Templer,
Illuminaten, Dolchstoßlegende, Kartoffelkäfer…. Die Ausstellung führt einen von
Jahrhundert zu Jahrhundert, die Akteure wechseln, die Geschichten sind gleich
aufgebaut. Je moderner die Zeiten, desto größer und bunter die Auswahl und für
die heutige Zeit gab es reichlich Anschauungsmaterial. Mein persönlicher
Favorit war dabei ein Stift (simpler Filzstift?) zum „Entstören“ (= übermalen)
von Barcodes. Kostenpunkt 10,20 EUR. Wer sich vor Chemtrails schützen will,
muss tiefer in die Tasche greifen und wer bis dato mit Reichsbürgern oder Impfgegnern
noch nichts anfangen konnte, ist nach der Ausstellung bestens informiert. Wir haben
gestaunt, den Kopf geschüttelt, gelacht und über vieles nachgedacht und sind
froh, dass das meiste heutzutage unter „harmloser Spinnerei“ abzuhaken ist und
niemand dafür auf den Scheiterhaufen muss. Damals wie heute scheinen
Verschwörungstheorien der Hoffnung zu entspringen, mit einfachen Erklärungen komplexe
Sachverhalte darstellen zu können. Wer sich die Mondlandung technisch nicht
vorstellen kann, stellt sich eben vor, dass sie nur erfunden wurde und nie ein
Mensch auf dem Mond war. Vielleicht leben wir auch alle in der Matrix, wer weiß…
Die Ausstellung hat uns gut gefallen auch wenn sie nicht ganz
an unseren Favoriten „die 7 Todsünden“ von 2015 Jahren ran kam. Die hatte uns
optisch noch mehr angesprochen. Wir sind auf jeden Fall schon gespannt, was es
nach den Verschwörungstheorien in Dalheim zu sehen gibt. Dank unserer Jahreskarte für den ganzen LWL (lohnt sich!), sind wir pro Jahr mehrfach da und müssen
nicht bei einem Besuch alle Eindrücke und Infos in uns aufsaugen.
Ganz ohne Garten und Sonne konnten wir natürlich nicht weg
fahren, erst einmal im Klostercafé bei Erdbeerkuchen und Tee die Eindrücke der
Ausstellung sacken lassen und anschließend ausgiebig durch die schönen
Gartenanlagen spazieren. Kloster Dalheim ist eine sehr große Anlage, wesentlich größer als zum Beispiel Drübeck oder Helfta und fast vollständig
erhalten. Erbaut im 15. Jahrhundert, erweitert im Barock und nach der
Säkularisation als Gutshof benutzt. Um alles zu sehen und zu erkunden, kann man
sich locker einen Tag dort aufhalten. Es ist für jeden etwas dabei: Architektur
durch die Jahrhunderte, Klosterkultur und Klosterleben, Ausstellungen, kulturelle
Veranstaltungen, schön gestaltete Gärten. Für Kinder gibt es auch einen großen
Spielplatz, wir haben dort an der Seilrutsche auch ein paar erwachsene Kinder
gesichtet.😁
Dalheim bietet jedes Jahr auch einige große Veranstaltungen, dazu können
wir nichts sagen, da wir lieber unterwegs sind, wenn andere es nicht sind,
sprich wir in Ruhe besichtigen können. Wer nur Kaffee und Kuchen möchte, muss
keinen Eintritt bezahlen, man erhält einen kleinen Sticker, der einem den
Zutritt zum Restaurant ermöglicht und selbstverständlich kann man dann auch
draußen umgeben von den Gärten seinen Kaffee und Kuchen genießen.
Bevor wir wieder Richtung Stadt Bielefeld (und es gibt sie
doch!) aufgebrochen sind, haben wir noch im Klosterladen gestöbert, dort werden
Produkte aus diversen Klostermanufakturen angeboten, wir haben uns diesmal
Müsliriegel gegönnt. Ob die Barcodes auf der Packung entstört waren? Mit oder
ohne Störung, sie waren himmlisch lecker.
Zauberhafte Gärten im Kloster Dalheim bei Paderborn |
Es grünt und blüht im Kloster Dalheim |
Kommentare
Kommentar veröffentlichen