Endlich wieder Schwarzwald! Gefühlt schon ewig nicht mehr da gewesen und glücklich, dass es endlich wieder so weit war. Statt in Sasbachwalden haben wir diesmal in Obersasbach übernachtet und zwar im Landgasthof Löwen. Eine tolle Unterkunft mit einem überzeugenden Preis-Leistungs-Verhältnis! Wir hatten ein gemütliches, großes Zimmer mit Blick auf die Reben und Obersasbach und es war absolut ruhig. Der Landgasthof hat einen großen Parkplatz und eine eigene Brauerei! Die Küche soll auch sehr gut sein, wir werden sie beim nächsten Mal testen, versprochen.
Das Highlight dieser Schwarzwaldtour war der Besuch im Badischen Landesmuseum in Karlsruhe, wir wollten unbedingt die Ausstellung „Göttinnen des Jugendstils“ sehen und hatten uns darauf sehr gefreut. Den Museumskatalog hatte ich schon vorab bestellt und in echt ist die Ausstellung wirklich wunderschön! Klein und fein im Karlsruher Schloss. Besonders gut gefallen hat mir, dass der Jugendstil nicht nur in seiner Leichtigkeit und Schönheit in Form von floralen Elementen und mythischen Frauendarstellungen gezeigt wurde, sondern dass das Thema kritisch im sozialen Kontext beleuchtet wurde. Die wunderschönen Wesen umgeben von paradiesischer Natur auf den Bildern hatten oft nur wenig mit der Lebensrealität der Frauen gemein. So verlor zum Beispiel eine Frau in dieser Zeit bei Heirat ihr komplettes Vermögen an an ihren Ehemann. Vielleicht hat er ihr dann ja von diesem Geld wunderschönen Jugendstilschmuck oder Kleider gekauft.... Oder Frauen wurde pauschal die ernsthafte Beschäftigung mit Kunst abgesprochen, man(n) nannte sie verächtlich „Malweiber“. Viele Künstlerinnen dieser Zeit sind in Vergessenheit geraten und werden nun erst wieder entdeckt. Vor der „Entfesselung der Triebe“ wurde in preussischen Schulbüchern gewarnt und Fahrrad fahrende Frauen zählten mit Sicherheit dazu – denn diese waren ein Skandal.
Da wir schon einmal vor Ort waren, haben wir auch eine Runde durch den Botanischen Garten gedreht, wir wollen noch einmal wieder kommen an einem Wochenende wenn die Gewächshäser geöffnet sind.
Zauberhaft und mystisch ging es am Nachmittag weiter: wir sind nach Kappelrodeck gefahren, um dort im Zuckerbergschloss stilvoll Kaffee und Kuchen zu genießen. Das Zuckerbergschloss ist eine Fabrikantenvilla, gebaut Ende des 19. Jahrhunderts, umgeben von einem traumhaften Park. Innen wurde der Charakter des Hauses erhalten, die Räume sind elegant renoviert und im „Herrenzimmer“ (so würde ich es nennen) steht auch noch der ursprüngliche Kachelofen. Mittags gibt es eine kleine Snackkarte für den kleinen Hunger und hausgemachte Tartes und Torten. Bei schönem Wetter läd die Außenterrasse ein: umgeben von altem Baumbestand und beoabachtet von einem Bronze-Einhorn, schmeckt alles nochmal so gut. Und damit die Kalorien nicht gleich ansetzen: das Zuckerbergschloss ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen. Wer es anstrengend mag, der begibt sich auf den Hexensteig. Wer sich für die Variante Spaziergang entscheidet, der kann durch den Wald zum Schloss Rodeck laufen und durchs Fachwerkdorf Kappelrodeck zurück.
Wir haben uns für den Spaziergang entschieden, da wir am Tag zuvor schon sportlich waren. Bei unserem letzten Aufenthalt hatten wir eine wirklich tolle Tai Chi Stunde in Sasbachwalden bei Erich Essig vom Tai ChiZentrum Wolkenhand und es war wirklich schön, dass es zufällig wieder zeitlich mit unserem Aufenthalt zusammen fiel und wir erneut teilnehmen konnten! Bei Kaiserwetter im Kurpark in Sasbachwalden und wieder in einer netten Gruppe!
Auch wenn wir wirklich schon oft in der Ecke des Schwarzwalds waren, gibt es immer wieder Neues zu entdecken und zu erleben. Wir hoffen, dass wir im Herbst noch einmal hin fahren können, immerhin haben wir noch zwei Freikarten der Schlösser und Gärten in Baden Württemberg. Ich bin sicher, wir werden uns ein schönes Schloss für den Besuch auswählen….
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| Göttinnen des Jugendstils. |
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| Zuckerbergschloss. Es gibt auch Herzhaftes. |
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