Alle Jahre wieder zieht es uns in den Schwarzwald und weil es touristisch gut erschlossen ist, gerne nach Sasbachwalden, wo wir immer noch nicht alles in der Umgebung erwandert und entdeckt haben. Auch sind noch viele Gastgeber vorhanden, bei denen wir noch übernachten wollen. Diesmal waren wir im Landhaus Schneider, welches besonders für Familien mit Kindern zu empfhehlen ist, da fast am Ende einer Sackgasse gelegen und mit Spielplatz direkt vor der Tür.
Wie immer, wenn wir da sind, hatten wir bestes Wetter, so
dass wir einen Vormittag dazu genutzt haben, durch die Weinberge zur Burgruine
Neu-Windeck zu wandern, einem Ziel, das ich aus meiner Schulzeit von diversen
Ausflügen kannte. Obwohl Wandern damals nicht so cool war. Freitzeitpark wäre besser gewesen.... Früher gab es an dem Hof an der Burgruine Pferde, die gibt es
jetzt nicht mehr, dafür ist die Burgruine schön renoviert und es gibt eine
Bühne im Burghof, so dass dort vor malerischer Kulisse schöne Events statt
finden können. Wer weiß, vielleicht sollte man nicht zu spät dort feiern, denn man erzählt eine Legende von einer Geisterhochzeit…. Vorbei an hübsch renovierten
Bauernhöfen kann man eigentlich endlos durch den Schwarzwald wandern. Wer eine
gut machbare Runde liebt und historische Bauten mag, für den geht der Weg nach
unten ins Tal: zu Schloss Aubach (Privatbesitz, nicht zu besichtigen), dem Kloster Erlenbad und danach wieder
den Berg hinauf, vielleicht vorbei am Bildstock Alde Gott. Auch dazu gibt es eine Sage, die ist aber ohne Dunkelheit und Geister sondern voller Hoffnung. Auf jeden Fall an vielen
Stellen mit grandioser Sicht ins Rheintal hinüber nach Strasbourg. Wer "hoch hinaus" will: einfach den Schildern Richtung Mummelsee und Hornisgrinde folgen.😊
Viel Bewegung macht großen Hunger und jetzt folgt ein echter Geheimtipp: das Bürgerstübel in Sasbach, Obersasbacher Straße 12. Kein Link, da keine Homepage. Klein, gemütlich, ein echter Dorfgasthof mit rustikaler, kleiner Karte und einem netten Biergarten. Es gibt dort den besten Strasbourger Wurstsalat und Brotzeiten, die an Kindheit und essen wie bei Oma erinnern. Old-school, retro, ohne Schnickschnack.
Was ich von früher (letztes Jahrtausend) als „Fresswirtschaft“ kannte, steht heute immer noch und präsentiert sich aufgehübscht und zeitgemäß, was das Gebäude und das Essen angeht: der Landgasthof Wagen in Sasbachried, ab Mai 2021 auch als Hotel, wir sind sehr gespannt und wollen dort auch einmal Urlaub verbringen, das Essen war jedenfalls sehr lecker und auch genau das Richtige nach einem durchwanderten Tag. Die Portionen sind groß, wer also mit Nachtisch liebäugelt: warten bis der Hauptgang vorbei ist. Bei uns ging nichts mehr.
Nach dem kalorienreichen Aufenthalt im Tal wieder auf dem Berg in Sasbachwalden angekommen, hatten wir entdeckt, dass an einem Morgen kostenlos Tai Chi im Kurpark auf der Agenda stand. Sportlich aktiv und vorgebildet durch unseren Bildungsurlaub beim Westfälischen Turnerbund sind wir mit relativ geringen Erwartungen dort aufgekreuzt und durften fantastischen Unterricht bei Erich Essig erleben. Nicht nur ein beeindruckender Sportler (70plus), der spannende Geschichten aus seinem Leben zu berichten hatte, sondern auch ein toller Lehrer. Erklärungen auf den Punkt genau, selbst entwickelte Übungen und ein kurzweilig aufgebaute Übungsstunde in einer netten Gruppe: genau so kann man einen Tag beginnen. Übrigens richtet sich das Programm nicht nur an Touristen. Also jeder Einheimische, der etwas für sich tun will: bei Erich in der Stunde vorbei schauen, es lohnt sich!
2022 werden wir wieder in meine Heimat fahren, vielleicht übernachten wir dann nicht in Sasbachwalden aber wir werden auf jeden Fall wieder wandern, lecker essen und hoffentlich auch wieder mit Erich sporten. Vielen Dank für die Inspiration!
Heimatliebe: ein liebevoll renoviertes Fachwerkhaus. |
Wohin des Wegs? |
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