Köln – mit Musik und Sport (ohne Dom)

Köln haben wir bisher als Ausgangsort von Flußkreuzfahrten kennen gelernt aber nie wirklich erlebt. Vom Bahnhof hoch zur Domplatte geschlappt und wieder runter zum Rhein. Zeit, das zu ändern. Wir wollten Köln erleben, abseits der touristischen Hotspots!

Absolut empfehlenswert ist es, im Hotel Viktoria zu übernachten. Die Großvilla war früher ein musikhistorisches Museum und der Charme vergangener Zeiten ist noch überall zu spüren. Das Hotel verfügt über ein paar kostenlose Parkplätze, sind die besetzt, kann man in der Straße für sensationelle 5 EUR / Tag parken. Und was für eine Großstadt unschlagbar ist: das Hotel hat sogar relativ ruhige Zimmer, denn es liegt in einem Viertel voller Behördenbauten, Verwaltungen und sonstigen Gebäuden, in denen am Wochenende nichts los ist. Zur Rheinpromenade muss man auch nur einmal über die Straße und wer gut zu Fuß ist, spaziert dann in einer halben Stunde direkt am Rhein entlang zum Dom. Das Tagesticket für unbegrenzten ÖPNV Spaß ist auch sehr günstig, falls die Füße platt gelaufen sind. Das Viktoria bietet nur Frühstück, wir haben uns zu einem tollen Preis-Leistungs-Verhältnis im Agnesviertel im Café Schmitz verpflegt. Keine Touristen-Abfüll-Station, sondern ein Laden mit Flair, Gemütlichkeit und viel Herz. Von morgens bis abends kann man sich lecker satt essen, große Portionen, hausgemacht, man kann gemütlich sitzen und fühlt sich sehr willkommen.

Im Agnesviertel findet man ohnehin viele Bars, Kneipen und Cafés und kaum Touristen mit Kameras. Das Leben brummt aber es rennt nicht mit Rollkoffern an einem vorbei. Und wer sich ein textiles Träumchen erfüllen möchte, der geht zu Saskia Hendrika Meyer in die Schillingstraße. Ja, ja ich gebe zu, eigentlich war das der Anlass, nach Köln zu reisen. Ein Kleid sollte es sein, nur für mich. Tragbar zu 1920er Jahre Veranstaltungen und auch zu heutigen Bällen. Kein Gebamsel, kein Gedöns, kein Karnevals-Outfit, dafür Eleganz und Perfektion. Saskia weiß jetzt alle meine Maße und ich weiß, wir waren nicht zum letzten Mal dort. Den Entstehungsprozess von der ersten Zeichnung und Stoffauswahl bis zum fertigen Unikat miterleben zu können, war schon sehr besonders. Und wer nur etwas kleines, Feines haben möchte: Taschen und Haarbänder gibt es auch, jedes Stück ein kleines Meisterwerk und garantiert ohne lange Transportwege, Kinderarbeit oder belastete Materialien. Fast Fashion? Nope.

Mit Saskia sind wir auch abends ins Blue Shell getourt, ein toller Musikclub, von Glam Rock über live Konzerte bis Lindy Hop gibt es dort super Veranstaltungen, Vintage, old school und irgendwie „wie früher“. Wir haben mit vielen anderen Verrückten geschwitzt, getobt und gefeiert.

Sooo, Köln ganz ohne Museum, das geht natürlich nicht. Die Auswahl ist riesig, wir haben uns für das Sport-und Olympiamuseum entschieden – richtige Entscheidung. An Hand vieler Exponate wird man durch die Geschichte und kulturelle Bedeutung des Sports und der olympischen Spiele geführt, von der Antike bis zur Moderne. Welche Sportarten gab es schon immer? Was ist verschwunden, was ist neu? Wie sahen Fußballschuhe früher aus und was trug Frau / Mann zum Schwimmen? Aus heutiger Sicht mutet einiges skurril an, das Sportkorsett für Frauen etwa, denn der schwache weibliche Körper musste auch bei Leibesertüchtigungen gestützt werden oder die wollene Radlerhose aus den Anfängen der Tour de France.

Wer mag kann an den Mitmachstationen Sportarten ausprobieren, in den Boxring steigen oder seine Beweglichkeit testen.

Und nun noch einmal die Kurzversion für ein aktives Wochenende in Köln: Hotel Viktoria, Café Schmitz, Sport – und Olympiamuseum, Blue Shell und Saskia Hendrika Meyer. Danach am besten noch einen Tag frei nehmen, zum faul Rumliegen und Ausruhen zu Hause J.

massgefertigte Unikate in Köln bei Saskia Hendrika Meyer
Entwurf eines Unikats.

Sport und Olympia Museum in Köln
Sport- und Olympiamuseum.

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