Die Documenta Stadt Kassel ist nicht allzu weit weg von Detmold, trotzdem
kannten wir sie bisher hauptsächlich vom Durchfahren auf der Autobahn. Es war
also an der Zeit, Kassel einen Besuch abzustatten! Wir hatten uns für das
Schlosshotel in Bad Wilhelmshöhe entschieden, die Lage im Unesco Weltkulturerbe Bergpark ist einmalig und auch absolut ruhig, da man auf der einzigen Straße in
der Nähe nur 30 km/h fahren darf. Eigentlich hätten wir an dem Wochenende in
Kassel einen Tanzworkshop geplant, mussten diesen aber auf Grund einer Erkältung
absagen. Aber ein wenig Bewegung im Bergpark wäre sicher machbar…
Das Schlosshotel Kassel ist kein Schloss wie man es sich im ersten
Moment vorstellt mit Türmchen und barocker Pracht, sondern ein modernes
Gebäude, welches auf dem Gelände eines ehemaligen Grandhotels errichtet wurde.
Auch wenn es optisch nicht einem Schloss entspricht, so hat trotzdem den
wunderschönen Bergpark mit Schloss Wilhelmshöhe, Burg Löwenstein, dem Herkules
und all den anderen mehr oder weniger versteckten Monumenten direkt vor der
Hoteltür. Und den Luxus eines Schlosshotels hat man auch, der Name hält, was er verspricht.
Wir hatten im Vorfeld um ein ruhiges Zimmer gebeten und
dieses auch bekommen mit einer fantastischen Aussicht über Kassel, vor allem
Samstag Abend lohnt sich der Blick, denn dann ist der Laser an. Es könnte auch
eine Art Leitstrahl für Aliens sein. Anstatt das Tanzbein zu schwingen, haben
wir die nächsten beiden Tagen den Bergpark nach und nach erwandert. Auch ohne
Wasserspiele ist er sehenswert und vor allem ist er dann auch relativ leer, man
begegnet nicht alle Nase lang anderen Menschen. Erkältung hin oder her, ein
absolutes MUSS sind die 535 Stufen hoch zum Herkules. Wenn man unten an Schloss
Wilhelmshöhe los läuft, ist man schon gut aufgewärmt bis man überhaupt bei der
ersten Stufe ankommt. Stichwort Bergpark, es geht aufwärts. Nach 535
Stufen steht man dann unterhalb des großen nackten Mannes, bei unserem Besuch
wegen Wartungsarbeiten geschlossen.
Ebenfalls relativ verhüllt war die Löwenburg im Park, keine echte mittelalterliche
Burg, sondern ein Lustschloss als Burg erbaut, mit Marstall, Kapelle,
Bergfried, eben allem was eine Burg so braucht. Im Sommer macht es auch Spass
im Labyrinth im Garten herumzuirren, im Winter ist das relativ unspektakulär,
die Hecken haben dann keine Blätter und man sieht wo es lang geht.
Entgegen unserer sonstigen relativ aktiven Urlaube, haben
wir uns diesmal viel im Hotel aufgehalten, wobei es sich dort echt gut
aushalten lies. Was wir so auch noch nie hatten, war ein Tablet auf dem Zimmer, auf dem es alles rund ums Hotel und um die Sehenswürdigkeiten in
benutzerfreundlicher Form gab. Eine interaktive Gästemappe sozusagen. Fast
hätte ich aus Jux und Dollerei ein warmes Kirschkernkissen bestellt, einfach um
zu schauen, wie gut das Teil funktioniert. Schön war auch, dass man sich die
Speisekarte des Restaurants auch schon in aller Ruhe anschauen konnte. Wäre es
Sommer gewesen, hätten wir sicher auch den wunderschönen Naturschwimmteich
genutzt aber dafür war es im Januar wirklich zu kalt.
Das Schlosshotel Wilhelmshöhe ist ein toller Startpunkt für
Touren durch Kassel oder rund um Kassel. In die Stadt geht es mit dem ÖPNV, für
Hotelgäste gibt es ein kostenloses Ticket, welches wir bei unserem nächsten
Aufenthalt definitiv nutzen werden. Wir haben bei diesem Aufenthalt viel zu wenig von Kassel und seinem Umland gesehen, wir werden wieder kommen. Es
locken Dornröschenschloss Sababurg und Schloß Wilhelmsthal, das Gebrüder Grimm Museum und das
Museum für Begräbniskultur. Und natürlich wollen wir den verpassten
Tanzworkshop nachholen!
Ein Zimmer mit Aussicht im Schlosshotel Kassel. |
Auch ohne Wasserspiele sehenswert: das Aquädukt im Bergpark. |
Ich durfte den Tag die 535 Stufen mit genießen und das nicht zum ersten Mal, da ich aus Kassel komme. Vielleicht zählt unsere Innenstadt nicht zu den Schönsten, aber davon abgesehen ist Kassel durchaus eine oder auch mehrere Reisen wert!
AntwortenLöschenmehrere... wir kommen wieder!
LöschenKassel kenne ich von meinen Documentabesuchen, seit 1977 regelmäßig alle 5 Jahre. Dies ergibt natürlich ein etwas einseitiges Bild. Da aber in den 80er Jahren mein Bruder dort studiert hat, konnten wir diesen Eindruck etwas verändern, indem wir einen Großteil des touristischen Programms absolviert haben. Auch wenn der Bergpark Wilhelmshöhe damals noch nicht Weltkulturerbe war, beeindruckte er sehr mit seinen Anlagen. Neben Wasserspielen, Herkules und Schloss sprach mich vor allem die Orangerie sehr an. Und wenn ich vom Süden kommend auf der Autobahn am Kasseler Kreuz Richtung Westen abbiege, habe ich immer den Eindruck, dass mir der Herkules von da oben zuwinkt!
AntwortenLöschenHabt ihr auch die 'Ahle Wurscht' probiert?
Moin, moin leider war der Besuch fast nur Bergpark und Hotel für uns, wir waren nämlich ziemlich grippig und waren bis zum Morgen total unentschlossen, ob wir fahren oder nicht. Da meine Freundin in Kassel wohnt, ware ich auch schön öfters da, auch zur Documenta, Theater, Museen aber für Rainer war es das erste Mal. Jetzt muss ich doch gleich Ahle Wurscht probieren... noch nie gehört!
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