Was fällt einem spontan bei „Hamm“ ein? Mir bisher AKW und „kurz vor Dortmund“. Den Bildungsurlaub dieses Jahr haben wir also nicht nach landschaftlichen Erwartungen ausgesucht sondern rein nach Inhalt. 2019 habe ich Tango getanzt, 2020 waren wir auf Bauernhöfen in Norddeutschland unterwegs, 2021 sollte es wieder sportlich werden und wir haben uns für das Thema „Volkskrankheit Rücken“ der Heimvolkshochschule der KAB Paderborn entschieden. Auch weil es ursprünglich in Hachen stattfinden sollte, im Sportzentrum, wo wir ja jedes Jahr für diverse Sportprogramme rumtoben. Bedingt durch den Lockdown verschob sich unser Rückenprogramm vom Frühling auf Sommer und örtlich von Hachen nach Hamm. Landesturnschule Oberwerries klang auch spannend und so sind wir voller Vorfreude und dem Koffer voller Sportsachen und Yogamatte los gefahren.
Schloss Oberwerries ist ein wunderschönes Wasserschloss, landschaftlich herrlich in der renaturierten Lippeaue gelegen. Von wegen AKW und kurz vor Pott. Die Zimmer sind einfach und wie in Hachen eher Sportinternat statt Hotel. Damit hatten wir gerechnet und wir waren ja nicht zum Faulenzen da. Einmalig jedenfalls die Aussicht aus unserem Zimmer über den Schlossgraben ins Naturschutzgebiet – man hörte nur die Wasservögel, sonst nichts.
Die Seminarräume sind modern und hell und unsere Gruppe war bunt durchgemischt, vom Werksfeuerwehrmann über die Erzieherin im Kindergarten (sitzen auf ganz kleinen Stühlen –aua) bis hin zum typischen Schreibtischtäter. Unser Anleiter / Dozent / Entertainer Stefan Deimann präsentierte sich von Anfang an so, wie wir ihn die ganze Woche lang erleben würden: voller Fachwissen und Tatendrang, stets mit einem flotten Spruch auf den Lippen und hochmotiviert! Dies alles übertrug sich auf die Gruppe, so dass wir alle begeistert zugehört und mitgemacht haben.
Das abwechslungsreiche Programm war super spannend und fast jedem wird das Thema „Rücken“ einmal im Leben begegnen, bzw. ist es schon begegnet. Wir haben viel über die Wirbelsäule uns Muskeln gelernt, eine „klassische Präventionssportstunde“ gemacht und konnten im Lauf der Woche alles mögliche an Geräten unter Anleitung ausprobieren. In den großen Sportzentren ist vom Redondoball über den Pezziball bis hin zu Therabändern und Pilatesrollen alles vorhanden. Da das Wetter wirklich schön war, haben wir die Praxiseinheiten teilweise nach draußen verlegt und auch eine Walking-Runde durch die schöne Lippeaue gemacht. Klassiker wie „Bürogymnastik“ und das große Thema Ergonomie am Arbeitsplatz fanden ebenso ihren Platz wie Faszien, Fehlhaltungen und Risikofaktoren für Rückenbeschwerden.
Schön war auch, dass wir abends einmal eine Yogastunde ausprobieren konnten und wir auch ein flottes Zirkeltraining gemacht haben. Wir haben sehr viel Input bekommen, was Informationen und Sportübungen anging, für jeden Teilnehmer war etwas dabei und Stefan hat die Sportstunden immer toll angeleitet, gut erklärt und korrigiert wo es nötig war. In der Abschlussrunde haben alle Teilnehmer deutlich gemacht, dass sieder Kurs motiviert und Spass gemacht hat. Und jeder konnte für sich und seine individuellen Bedürfnisse Übungen für die Zukunft mit nach Hause nehmen.
Mein Mann und ich haben einen freien Abend genutzt, um durch die Lippeauen zu spazieren, inklusive der Dschungelcamp Prüfung: Fähre zum selber ziehen! Ein Riesenspass! Ziel unseres Spaziergangs war Schloss Heessen, nur 3 km von Schloss Oberwerries entfernt und ein Internat. Leider durfte man nicht aufs Gelände, nur von außen gucken.
Auch nächstes Jahr werden wir wieder Bildungsurlaub machen. Übrigens waren fast alle Teilnehmer Wiederholungstäter. Wer also die Möglichkeit hat, sollte sich diese Gelegenheit auf 5 Tage Sonderurlaub für die persönliche Bildung nicht entgehen lassen!
Wasserschloss Oberwerries |
"Ballsport" in der Turnhalle |
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