Ein runder Geburtstag und 10 Jahre zusammen, das muss stilvoll gefeiert werden. Zu zweit als Paar, entschleunigt, stilvoll und lecker. Ganz klar, es musste auf Schloss Bensberg sein. Wir waren schon einmal da und waren damals so begeistert, dass wir einfach wieder kommen mussten. Auch diesmal hatten wir uns ein kleines Kultur- und Erlebnisprogramm im voraus überlegt, denn auch wenn es im Hotel alles – alles – gibt und die Zimmer toll sind, wir wollten das schöne Herbstwetter genießen. Und wir haben es wieder nicht in den Pool geschafft auch wenn wir diesmal die Badesachen nicht zu Hause vergessen hatten. Nächstes Mal!
Unser Aufenthalt umfasste ein 4-Gang Menu am ersten Abend: Vorspeise und Suppe am Buffet, Hauptgang und Dessert am Tisch serviert. Wir haben nicht alle zur Auswahl stehenden Vorspeisen probiert aber was wir gegessen haben, war sehr lecker. Es sollte ja auch noch Platz sein für den Hauptgang und das Dessert. Als Hauptgang hatte ich die vegetarischen hausgemachten Ravioli mit Maronenfüllung in weißer Buttersauce gewählt. Pasta in Butter, das war in Celle auch schon ein Gaumenschmaus und im Schloss Bensberg mit den knackigen Walnüssen darüber erst recht! Und das Dessert war ein Klassiker: Schokoküchlein mit flüssigem Kern, serviert an Vanille und Zwetschgensorbet. Bei Zwetschgen bin ich wählerisch, eigentlich mag ich die nur in der Form: Zwetschgenkuchen von Mama. Großes Lob an die Küche: jetzt mag ich Mamas Zwetchgenkuchen und das Zwetschgensorbet. Es ist nie zu spät für neue Kindheitserinnerungen.
Am nächsten Morgen sind wir nach dem ausgiebigen Frühstück (gesund gestartet und am Ende dem Kuchen doch nicht widerstanden…) los gegangen bei strahlend blauem Himmel. Bei unserem ersten Besuch hatten wir das LVR Museum Papiermühle besucht, diesmal hatten wir uns für das Bergische Museum für Bergbau, Handwerk und Gewerbe entschieden, 5 Minuten Fußweg vom Schloss entfernt. Zwei super nette Museumsdamen haben uns in Empfang genommen und weil das Museum als eine Art Fachwerkdorf aufgebaut ist und die Ausstellung über die einzelnen Gebäude verteilt ist, kommt man zwischendurch immer wieder maskenfrei an die frische Luft. Beeindruckend war das Modell von unserem Schlosshotel und das Wissen um dessen Geschichte. Dass es nie wirklich als Residenz eines Fürsten diente sondern schon früh umgenutzt wurde. Unter dem Museum ist ein kleines Besucherbergwerk, in den einzelnen Häusern geht es um altes Handwerk (Stellmacher, Schmied, Schuhmacher, Weber,…) und regelmäßig werden in Vorführungen ausgestorbenen Techniken gezeigt. Ich habe auch ein neues klangvolles Wort gelernt: Posament. Heute sagt man dazu Quaste oder Besatz. Bömmekes eben 😀
Blauer Himmel, Sonnenschein? Das bedeutet Bewegung an der frischen Luft und los ging es auf den Bensberger Schlossweg, ein 10 km langer Rundweg entlang thematisch passender Gebäude. Am längsten standen wir staunend vor dem Bensberger Rathaus. Ursprünglich war an der Stelle eine mittelalterliche Burgruine, das sieht man noch. In den 60er Jahren wurde mit viel Beton „angebaut“ und wahrscheinlich steht der Klotz mit seinem Turm da für alle Ewigkeit. Von den Bensbergern liebevoll „Beamtenbunker“ oder „Affenfelsen“ genannt.
Nach Kultur und Bewegung meldete sich das kleine Hungergefühl und wir hatten für den Ehrentag meines Mannes den High Tea im Hotel gebucht, Sandwiches, Scones und Süßes, natürlich alles frisch hausgemacht, mundgerechte Köstlichkeiten, liebevoll angerichtet und serviert. Als Geburtstagsüberraschung Kalorien in ihrer schönsten Form: eine Opéra Schnitte für Zwei! Herrlich dekoriert und an dieser Stelle war klar: Abendessen kann ausfallen.
Am nächsten Tag haben wir noch einmal das exzellente Frühstück genossen, dann ging es wieder zurück nach Detmold, tschüss easy living, hallo Alltag.
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| Die Gartenseite von Schloss Bensberg. |
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| Goldener Oktober im Bergischen Museum |
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