Gemütliche Auszeit auf der Wartburg

„Junker Jörg“ nannte sich Martin Luther als er inkognito ein knappes Jahr auf der Wartburg gelebt hat. Wir haben mit unseren richtigen Namen ins 5 Sterne Hotel auf der Wartburg für einen Kurzurlaub eingecheckt und diesen auch wesentlich luxuriöser als Luther verbracht. Hotelgäste parken auf dem eigenen Hotel-Parkplatz und werden dann für das letzte steile und enge Stück Straße vom Hotel-Bulli abgeholt. Luther wurde in einer fingierten Entführung heimlich auf die Wartburg geschmuggelt. Im Gegensatz zu anderen Burgen wo wir schon übernachtet haben und man relativ wenig Touristen „drumrum“ antrifft, ist die Wartburg natürlich ein Hotspot – auch unter der Woche. Im Hotel selbst ist es ruhig und die Hotelgäste sind unter sich aber davor ist echt was los.

Unser kuscheliges Zimmer lag direkt unterm Dach mit einer bombastischen Fernsicht und dem Hinweis, abends beim Lüften doch bitte die Vorhänge zuziehen, damit die Fledermäuse draußen bleiben. Es war also an alle(s) gedacht. Wir haben an beiden Abenden im hoteleigenen Restaurant gegessen, sehr lecker und auch wieder mit toller Aussicht. Das Hotel hatte übrigens an den Geburtstag meines Mannes gedacht, zum Frühstück gab es einen mit einem Blumengesteck gedeckten Tisch und eine Glückwunschkarte vom Hoteldirektor samt Gutschein für zwei Gläser Champagner. So kann man den Tag beginnen!

Die Burg selbst hatten wir im Rahmen einer Führung besichtigt, was soll ich sagen, Infos gab es viele aber insgesamt war die Führung sehr lieblos und „routiniert“. Da ist noch viel Luft nach oben, wir kennen das anders und ich erinnere mich gerne an die Führung in Schloss Wilhelmsthal, Top 1 auf  meiner persönlichen Liste.

Bei schönstem Wetter sind wir nachmittags den steilen Berg runter nach Eisenach gewandert. Und mit steil meine ich steil. Wer Knieprobleme hat oder Flip Flops an, nimmt ihn besser nicht, auch wenn es die kürzeste Strecke in die Stadt ist. Eisenach hat wunderschöne und teilweise liebevoll renovierte Häuser quer durch alle Jahrhunderte, leider auch ein paar Schätzchen, die vor sich hin verfallen und vielleicht noch auf einen Retter warten. Wir sind zum Bach Haus spaziert und dann zu unserem eigentlichen Ziel, dem Café Brüheim, in direkter Sichtweite vom Denkmal des Komponisten. Das Café gibt es seit den 1920er Jahren und sie verwenden teilweise noch die alten Rezepte. Ich hätte alles probieren können, optisch sahen die Leckereien schon toll aus! Letztendlich habe ich mich dann für 4 Stück Petits Fours entschieden, davon zwei mit dem Konterfei berühmter Herren dekoriert: Bach (fluffig) und Luther (gehaltvoll) sind meiner Gabel nicht entkommen.

Eisenach hat einige interessante Museen und ein Stadtschloss, die wir bei einem weiteren Besuch ansteuern werden. Diesmal war das Wetter einfach zu schön, um drin zu bleiben, zumal wir vormittags schon die Führung auf der Wartburg und durchs dortige Museum mitgemacht hatten. Wir sind also den steilen Berg wieder hoch und haben bis zum Abendessen gemütlich Zeit im Hotel verbracht. Im Kaminzimmer war der Kamin schon angezündet und es lies sich gut aushalten.

Am nächsten Morgen haben wir nochmal das reichhaltige Frühstücksbuffet genossen, bevor uns der Hotel-Bulli wieder zwischen Felswand und steilem Abhang runter zum Parkplatz gebracht hat. Unser Fahrer hatte Humor als er bei der Abfahrt nebenbei erwähnte, dass diese Fahrt seine allererste sei. 😎

 

Cafe Brüheim, petits fours in Eisenach
Petits Fours im Café Brüheim in Eisenach.

Romantik Hotel auf der Wartburg
Auch an die Fledermäuse ist gedacht.

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