Tanzpädagogik Seminar bei Terramedus in Bremen

Sind Sie sportlich, tanzen Sie gerne und sind offen für neue (tänzerische) Erfahrungen? Dann ist dieser 6- tägige Kurs genau das Richtige für Sie! Nach zwei Jahren Corona endlich wieder richtig durchstarten und auch wieder Neues lernen, das war meine Motivation, mich bei dem Angebot anzumelden. In der Vergangenheit hatte ich bei Bildungsurlauben fest gestellt, wie gut es ist, sich über einen längeren Zeitraum strukturiert mit einem Thema zu beschäftigen. Diesmal kein Bildungsurlaub, trotzdem genauso lohnenswert: 6 Tage Tanzpädagogik. Dabei geht es nicht primär das Erlenen bestimmter Tänze oder Tanztechniken, sondern um Kreativität, Bewegung im Raum und Ausdruck.

Das kompakte Seminarangebot bei Terramedus hat mich sehr angesprochen, ebenso wie die Dozentin Laura Elisabeth Husemann, deren Kurzprofil ich auf der Internetseite gefunden hatte. Nach der Anmeldung beim Kurs habe ich mich aus rein praktischen Gesichtspunkten für das „Nice to Stay“Hotel in Bremen entschieden: örtliche Nähe zur Akademie, Zimmer mit Küche, Supermarkt neben dran und Parkplatz fürs Auto. Bei einem Tango Urlaub in Dortmund hatte ich nämlich festgestellt, dass es ganz schön nervig sein kann, nach einem intensiven Seminartag, abends in der Gegend rumzufahren und sich auch noch mit Nahrungslogistik zu beschäftigen. Also bin ich in Bremen schon einen Tag vorm Kurs angereist, der Check in am Check-in Automaten am Hotel hat super geklappt und vom Hotel selbst war ich positiv überrascht: Niedrigenergiehaus, Fair Trade Utensilien im Bad, großzügiges Zimmer und alles picobello sauber.  

Gut ausgeschlafen ging es am nächsten Tag los. Welch Überraschung und welch ein Geschenk: wir waren nur 3 Teilnehmerinnen und die Dozentin! Gut gelaunt und voller Elan haben wir angefangen, uns 6 Tage lang mit Tanz zu beschäftigen. Laura-Elisa hat die Tage wunderbar durchstrukturiert, so ging es morgens mit einer kleinen Meditation zum Ankommen los, anschließend kam der sportliche Teil (ich sag mal Planke, Bauch-Beine-Po, Koordination,…..) bevor es mit einem tänzerischen Thema weiter ging. Und weil der Körper dann wirklich genug getan hatte, wurde nachmittags der Geist mit Theorie gefordert, bevor der Tag nochmal mit einer kleinen Meditation endete.

Jeden Tag stand ein anderes tänzerisches Thema im Mittelpunkt und ich hatte das glorreiche Erlebnis, mich mit Ü40 das erste Mal in meinem Leben mit Hip Hop Musik und den entsprechenden Tanz-Moves auseinander setzen zu dürfen. Ich war stets bemüht, trotzdem müssen meine Ergebnisse der Nachwelt nicht erhalten bleiben. Da ich mich seit gefühlt schon immer im Bereich social dance – also Paartanz – bewege, musste ich mich noch nie mit Figurenfolgen oder Choreographien zu Musik auseinander setzten. Führen und Folgen, Agieren und Reagiern, jeder Tanz zu jedem Musikstück ist anders, non-verbale Kommunikation im Paar, das sind meine Themen. Und so war alles, was mit Choreographien zu tun hatte, unglaublich schwierig für mich. Andere neue tänzerische Erfahrungen, wie zum Beispiel Kontaktimprovisation, die ganz andere Ansprüche an einen stellt, fielen mir viel leichter. Ebenso fand ich das „Floor Work“ sehr spannend, beides Dinge, die ich gerne noch einmal weiter ausprobieren möchte.

Im Theorie Teil, für den wir ein ausführliches Skript erhalten haben, ging es viel um funktionale Anatomie (also nicht nur für Tänzer), sinnvolle Übungen, Dehnungen, Geschichte des Tanz, etc. Dabei haben wir theoretische Inhalte wie Haltungslehre und Rückenschule natürlich mit praktischen gegenseitigen Beispielen vertieft – man kam dabei glücklicherweise nicht mehr so viel ans Schwitzen wie am Vormittag. Ich beschäftige mich sehr viel mit Sport und habe schon diveres Sportseminare besucht, dennoch habe ich ein paar wirklich wertvolle Übungen, die ich auch so noch nicht kannte, aus diesem Kurs mitgenommen. Unsere Dozentin, Laura Elisa, ist nicht nur eine fantastische Tänzerin, sie hat auch einen Blick für winzige Details, die doch den großen Unterschied machen! Humorvoll hat sie jedem von uns alles abverlangt und auch wertschätzend Kritik geäußert, denn nur Loben bringt ja auch nichts. 😂

Drei völlig unterschiedliche Teilnehmerinnen mit komplett verschiedenem tänzerischen Background sind unter ihrer Anleitung zu einem tollen Team zusammen gewachsen und haben auch tänzerisch „Teamaufgaben“ gelöst. In der kleinen Gruppe hat auch zwischenmenschlich alles funktioniert, Pünktlichkeit oder persönliche Befindlichkeiten waren nie ein Thema, auch wenn für letzteres genug Raum gewesen wäre. Auch die Hausaufgaben (ja, gab es!) hatte jede von uns immer gemacht, so dass wir jeden Tag mit vollem Eifer arbeiten konnten. Die Hausaufgaben hatten übrigens immer mit Kreativität, Bewegung und Tanz zu tun.

Ich hatte mich auch sehr auf die am letzten Tag statt findende einstündige Lehrprobe gefreut, da ich seit meinem Studium nicht mehr in einer Prüfungssituation war. Die Prüfungsvorbereitung war auch hervorragend, in einem ausführlichen Einzelgespräch konnte ich mit Laura-Elisa über das was und wie sprechen. Sie hat ihre Eindrücke aus den vorherigen Tagen einfließen lassen und Tipps gegeben, wie ich Dinge noch besser machen kann. Letztendlich kann ich das Seminar bei Terramedus absolut jedem empfehlen, der seinen tänzerischen Horizont erweitern möchte und bereit ist, sich auf Neues einzulassen. Terramedus bietet an verschiedenen Standorten in Deutschland Weiterbildungen im Präventionsbereich an. Die Abwicklung und Organisation waren reibungslos und unkompliziert, die Räumlichkeiten sehr schön und die Dozentin erstklassig. Laura Elisa ist ein absoluter Tanzprofi und auch also Coach hervorragend. Sie kommuniziert wertschätzend, differenziert und auf Augenhöhe. Es macht einfach Spass, mit ihr zusammen zu arbeiten, Tipps zu erhalten und auch genau dieses Quentchen an Kritik, das einen nicht demotiviert sondern anspornt. Und der Humor kam auch nie zu kurz. Viel gelernt, getanzt UND gelacht!

 

Terramedus Akademie in Bremen
Zauberhafter Garten der Terramedus Akademie.

Seminarraum mit Piano der Terramedus Akademie in Bremen
1,2,3 Musik!

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