Alter Falter, in der Klosterkirche Erlenbad war ich doch schon Ministrantin! Das ist natürlich schon lange her und war auch immer etwas Besonderes, wenn ein Gottesdienst im Kloster war und „nicht nur“ in der Dorfkirche. Vieles hat sich seitdem geändert, das Kloster ist und wird umgenutzt, in einem Gebäude, das jetzt „Villa Erlenbad“ heißt, haben wir schon übernachtet.
Die Klosterkirche wurde umgewidmet und ist ein Ort für kulturelle Veranstaltungen geworden. Ich habe immer mal wieder in das Programm reingeschaut, bisher war nie etwas für uns dabei, oder die Art der Auslobung hat uns nicht angesprochen. Wir mögen Kultur am liebsten dann, wenn sie Spaß macht und man nicht nur konsumieren, sondern teilhaben und selbst gestalten kann. Sitzen und zuhören ist nicht unser Ding, wir wollen aktiv erleben und mitmachen und die Musik darf auch ordentlich Wumms haben.
Nachdem wir nun schon einen Nachmittag lang auf dem Parkett des TSC Achern für unseren Lindy Hop Workshop gestanden hatten, klang sitzen und zuhören gar nicht schlecht. Los ging es also zu „Rumbalea“ in der ausverkauften Klosterkirche Erlenbad. Zum ganzheitlichen Erlebnis gehörten auch Teller mit leckeren Tapas, in diesem Fall war es ein Vorteil, dass wir recht weit hinten saßen – kurze Wege zu den Leckereien.
Die Klosterkirche war wunderschön illuminiert, die Stimmung war klasse und Rumbalea hat voller Schwung losgelegt und unter anderem Klassiker der Gipsy Kings gespielt und fantastische Interpretationen von Santana, neben eigenen Stücken. Das Entertainment war grandios, da wurde man gerade noch auf Spanisch begrüßt und im nächsten Moment babbelte der Frontman ganz bodenständig auf hessisch, ah jo! Zu der Musik sind noch zwei Flamenco Tänzerinnen aufgetreten, die mit ihren Absätzen und Bewegungen zusätzlich für Feuer gesorgt haben. Von Lied zu Lied wurde die Stimmung immer ausgelassener und der übergesprungene Funke sprühte immer mehr auf, denn am Ende hielt es niemand mehr auf den Sitzen, alle standen, jubelten und klatschten.
Uns hat das Konzert von Rumbalea gut gefallen und wir würden die Band gerne nochmal erleben aber dann lieber bei einem Sommer Open Air anstatt in einer ehemaligen Kirche. Denn die Location selbst hat uns nicht berührt, obwohl wir uns gerne in historischen Mauern aufhalten und dort auch Dinge erleben. Unvergessen ist die Adventsreise ins Kloster Walkenried oder die mehrmaligen Besuche im Kloster Drübeck. Wir mögen auch gerne niveauvolle Veranstaltungen für bestimmte Zielgruppen aber das heutige Erlenbad macht auf mich den Eindruck eines selbst-referentiellen Milieu-Clubs, wobei ich die Künstler, die dort auftreten, ausdrücklich davon ausnehmen will. Wir hatten selten so stark das Gefühl, fehl am Platz zu sein.
Zweifelsohne am richtigen Platz waren wir am nächsten Tag. Da sind wir nämlich ins mondäne Baden-Baden gefahren und haben das Tanzbein im Kurhaus beim Tanztee geschwungen. Bei lecker Kaffee und Kuchen und zu toller live Musik sind wir sofort mit einem anderen Tanzpaar aus dem Saarland (meldet euch mal bei uns 😃) ins Gespräch gekommen und haben uns prächtig verstanden. Ganz spannend war auch der Austausch mit einer Mitarbeiterin des Veranstalters, auch hier haben wir uns herzlich unterhalten, viel gelacht und Informationen ausgetauscht. Nebenan – und ohne dass wir davon etwas mitbekommen haben – tobte ein Kinderkonzert, auch da waren Kultur und positive Vibes eng verknüpft. Geht doch.
Rumbalea. |
Lecker Tapas. |
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